ISLAND
 

 

Eine Tauchreise

vom 29.5. bis 8.6.2003

 

Island, mit einer Fläche von 103.000 km² die zweitgrösste Insel in Europa, ist mit seinen abwechslungsreichen Landschaften von riesigen Lavafeldern, bizarren Basaltsäulen, seinen Sandebenen, den Plateaus und Bergen, den vielfältigen Hochland- und Kraterseen und natürlich den Gletschergebieten, den warmen Quellen und der blauen Lagune ein wahres Wunderwerk der Natur. Aus den Bergen an der Südküste stürzen Wasserfälle in den grünen Küstenstreifen, an der Westküste - auf der Landzunge in Richtung des Gletschers Snaefellsjökull - prägen Lavafelder, die ins Meer stürzten, die Landschaft, schwarze Strände mit bizarren Basaltsäulen, dagegen kommt man gegen Norden zu tiefen Fjorden, die sehr mühsam und langwierig nur umfahren werden können. Eine Tour durch das Hochland ist nur im Sommer ratsam, wenn das Eis geschmolzen ist und die Flüsse ein Überqueren zulassen - denn es passiert oft, dass Wagemutige mit den Autos in den Flüssen hängen bleiben.

Unser Weg führte uns zunächst ein Stück ins Landesinnere, zum Gebiet des Pingvallavatn. Neben dem See und den geschichtlich wichtigen Orten - Details in jedem Reiseführer - sind hier der berühmte Geysir (allerdings nur mehr der kleinere, der alle 5-10 Min. ausbricht) zu bewundern und der Gulfoss, ein ausgedehnter Wasserfall mit großen Schluchten.

Und natürlich kann man hier tauchen - Silfra (Silver Cave), wie man es hier nennt. Unscheinbare kleinere Becken, die relativ leicht vom Parkplatz aus erreichbar sind. Man fragt sich, ob man wirklich am richtigen Ort ist, doch alle bestätigen es, sogar anmelden muss man sich bei der Touristinformation, damit auch niemand dort vergessen wird.

Doch kaum abgetaucht, befindet man sich in einem etwa 15 m tiefen Becken mit kristallklarem Wasser und Blick auf die berühmte Spalte zwischen den beiden Kontinentalplatten, der europäischen und der amerikanischen. Ganz nah, auf ca. 2m Spannweite, ist man hier zwischen den Kontinenten, tiefer hinab geht es in die Dunkelheit, doch immer bleibt einem der Blick zum Einstieg, der aussieht, als ob man den blauen Himmel sehen könnte - doch leider hat es bei unserer Anwesenheit geregnet.

Es hat fast immer geregnet, oder gestürmt, oder beides. Doch die schönen Tage konnte man umso besser geniessen. Und einer davon fand statt, als wir eine Landzunge an der Westküste in Richtung des Gletschers Snaefellsjökull kennenlernen wollten. Hier an dieser bizarren Küste mit Lavafeldern, die ins Meer gestürzt sind, den saftigen grünen Wiesen und dem Blick auf die Schnee- und Eiskappe des Gletschers, fanden wir dann den schwarzen Strand, dessen Eingang zwei Basaltsäulen bildeten. Hier wollten wir tauchen - nach einem längeren Fußmarsch zum Strand stand uns aber ein Hindernis entgegen - die starke tosende Brandung, über die wir nicht hinweg kamen. Also mussten wir unverrichteter Dinge - und total am Rande unserer Kräfte - abbrechen und den Weg zurück antreten. Wie sich jeder Taucher vorstellen kann, natürlich in Trockentauch-Ausrüstung mit entsprechend Blei für Salzwasser - also eine reife sportliche Leistung.

Doch abgesehen davon erlebten wir an diesem Küstenstreifen einen wunderschönen Abend mit einigen Robben, die im seichten Wasser spielten und natürlich sehr neugierig waren. Skurile Vogelfelsen, die vom Wasser in ihre bizarre Form gebracht wurden, und dann natürlich die steinwüstenartige Umgebung südlich und westlich des Gletschers.

Was wäre Island ohne seine Schafe, überall, auf den Feldern und Weiden, im Straßengraben, entlang und auf der Straße, um und sogar in den Häusern. Zu dieser Zeit im Frühjahr haben sie ein paar Wochen alte Junge, die äusserst verschreckt davonhasten, wenn ein Auto kommt. Doch meist sind die Autofahrer sehr rücksichtsvoll, außerdem ist es sehr teuer, ein Schaf zu überfahren.

Unser Weg führte uns an der westlichen Küste der Halbinsel dann noch weiter nördlich, doch auch hier holte uns das schlechte Wetter wieder ein. Zwar gibt es auf der Halbinsel Vatnsnes einige eindrückliche Küstenstreifen, die wir uns ansahen, doch eigentlich wollten wir ganz im Norden zu einer Bucht, in der sich hunderte von Robben zu dieser Jahreszeit tummeln sollten - doch anscheinend nur bei schönem Wetter, denn nur eine einzige streckte den Kopf aus dem Wasser. Da sich der stetige Wind zu einem Sturm zusammengebraut hat, flüchteten wir wieder in das schützende Auto.

Die Entscheidung war gefallen, wir fahren zurück in Richtung Reykjavik und dann die Südküste entlang. Dort sollte das Wetter jetzt besser sein. Doch nur um Reykjavik selbst klarte der Himmel etwas auf. Die Fahrt die Südküste entlang hatten wir nur strömenden Regen mit Blick auf die imposanten Ausläufer der Berge und Gletscher, die wir auf unserem Weg passierten. Ziel war der Eissee Jökulsarlon, ein See voller Eisberge und Eisbrocken eines Gletschers aus dem Vatnajökull-Massiv, direkt an der Straße. Auch dort wollten wir mal reinschauen, obwohl die zuständige Touristinformation bzw. Verwaltung große Bedenken hatte. Doch unsere langjährige Erfahrung mit dem Tauchen an Eisbergen in Grönland hat sie schliesslich umgestimmt, und wir konnten uns in die Nähe von kleineren Eisbergen in unseren Trockis wagen. Da es sich um Schmelzwasser aus dem Gletscher handelt, ist der See natürlich äusserst trüb, richtig abtauchen ist zwecklos und außerdem höchst gefährlich. Doch was für ein Erlebnis, endlich wieder mal Eisberge zwischen die Trockentauchhandschuhe zu bekommen.

Da sich das Wetter aber leider nicht besserte, führte uns unser Weg langsam aber sicher wieder in Richtung Reykjavik, entlang der Wasserfälle, der Schotterfelder zu Gletscherabbrüchen und der ausgedehnten Sandebenen.

Die meist ganz gut ausgebaute Ringstraße sowie die Pisten in Küstennähe (sofern man einen 4x4, am besten höher gelegt hat) bieten eine komfortable Reisemöglichkeit. Doch dann will man eine Abkürzung nehmen, und schon steht man plötzlich vor einem Fluß und muss die ganze Strecke wieder zurück, oder man sieht eine Straße, schaut nicht genau auf die Karten, und plötzlich gibt es nur noch Piste, auf der man ganz und gar nicht gut vorwärts kommt. Doch wenigsten wurde es zu dieser Jahreszeit nicht mehr dunkel - da kann man sich bei der Tagesplanung oder seinen Ankunftszeiten in den Herbergen schon mal um ein paar Stunden verschätzen.

Zurück in Reykjavik mit all seinen Ausläufern, wo der Großteil der Isländer wohnt, hat man nicht unbedingt das Gefühl, wirklich in der Wildnis zu sein. Doch kaum ist man ein paar Kilometer außerhalb, befindet man sich in einer Art Mondlandschaft. Auf der Halbinsel Reykjanes sieht man immer wieder Dampfsäulen aufsteigen. Hier wird viel Energie aus der Erde in Wärmekraftwerken gebündelt. Man kann in den Schwefelquellen von Krysuvik herumstreunen. Oder sich auch in der Blauen Lagune ein paar Stunden in einem natürlichen Becken im Lavagestein im Sole-Schwefel-Wasser entspannen.

Den Westen mit all seinen tiefen Fjorden und den Pisten, auf denen man sie umfahren kann, der Norden mit dem wohl imposanten Wasserfall Dettifoss und dem Myvatn, dem Mückensee, haben wir leider nicht gesehen, dafür war die Zeit zu kurz.

Doch am Ende unserer Reise haben wir uns nochmals in die Spalte zwischen den Kontinenten gezwängt, diesmal bei Sonnenschein und trockenem Wetter, sodass wenigstens die Ausrüstung gut trocknen konnte, damit wir sie wieder zurücksenden konnten.

Nähere Informationen für das Tauchen in Island erhalten Interessierte am besten durch ortsansässige Tauchschulen, denn es rentiert sich auf keinen Fall, das ganze Material selbst raufzubringen. Unsere Erfahrung - bürokratisch umständlich und sehr teuer.

www.diveiceland.com

www.diveiceland.is

www.dive.is

www.arcticdiving.com

www.scuba-doc.com/divice.htm

www.kafarinn.is/DiveSites.htm

Als Veranstalter für die Reise zu empfehlen: www.katla-travel.is (auch in München)

 

Bei Fragen: mailto:gerd@adventure-diver.de

Adventurediver Expedition

    

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